GTW 2023 – WS AFTER RACE 8

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Dritter März 2024, 19.00 Uhr: Müde Gesichter treffen sich online im Teamspeak. Es heißt wieder Einfahren, Stream Vorbereiten, Servermanagen. Nach einer durchzechten 24h Nacht auf der Nordschleife stand auch schon wieder das nächste, diesmal eigene Event an.

Das gute Wetter an der Westküste Floridas hat unseren Fahrern, Roland sowie dem Adminteam gut eingeheizt. Es war wieder Aktion geladen, dieses Wochenende. Die Vorhut in Form der Qualifikation lies drauf schließen, was denn wohl im Rennen passieren könnte.

Wie man es schon fast gewohnt ist, waren wieder 16 Fahrer mit weniger als einer Sekunde Unterschied durch ihre jeweilige Fastlap gerast. Allen voran Loris Brock, der endlich mal wieder die ganze Leistung des Porsches ausschöpfen konnte. Auf P2 landete Andreas Walter im 720er McLaren. Andi ließ schon im Interview erkennen, dass er mehr möchte. Die Top3 komplettierte Markus Krüger mit dem zweiten Porsche von VorteX-Motorsports Extreme.

Platz 4 holte sich Daniel Erstling, von dem wir später wieder hören und Platz 5 durfte diesmal Kai Brandt sein Eigen nennen. Karsten Hoffmann musste sein Quali Aufgrund eines Unfalls vorzeitig ohne Rundenzeit beenden und startete anschließend aus der Box. Michael Welle holte sich nach der durchzechten 24h Nacht Platz 14, indem er alle seine besten Sektoren zusammenlegte – seine perfekte Runde. Das schafft auch nicht jeder.

Nach dem Qualifikations-Interview dachte ich mir: „Das verspricht spannend zu werden.“ Was ich nicht wusste, dass es so spannend wird, und zwar für alle Beteiligten – egal ob hinterm Lenkrad oder hinter den Kulissen.

20:01 Uhr, der Server schaltet zum Rennen um. Was wir meist nicht sehen, die Fahrer laden in diesem Stadium ihr Rennsetup, machen es sich bequem und drücken vor Ablauf einer 45 Sekundenfrist auf „Race“ um ins Startgrid zu gelangen. Roland bereitet zu dieser Zeit alles vor um während der Warm-Up-Runde die Fahrer und Teams namentlich mit Startposition zu nennen.

20:03 Uhr, die Warm-Up-Runde beginnt, Roland schraubt die Konzentration auf 100% und zeigt, dass er wieder alle Namen einwandfrei nennen kann und es auch ohne Probleme schafft, alle 27 Fahrer in einer Zeit von etwas mehr als 1 Minute aufzuzählen.

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20:05 Uhr: Die Fahrer stehen wieder in ihren Startboxen, die Motoren, Reifen und Bremsen sind aufgewärmt und die Fahrer selbst, sind heiß endlich loszulegen. Der Tunnelblick auf die Startampel stellt sich ein. In den Teamchannels kann man zu diesem Zeitpunkt eine beunruhigende aber doch vertraute Stille verfolgen. Die Ampel wird Rot – jetzt geht es gleich los. Die Motoren drehen hoch, die Fahrer konzentrieren sich auf die Startlichter und warten nur darauf, dass die roten Lampen erlöschen und die grünen Lampen angehen. Zur gleichen Zeit hat Roland die Kamera von vorn aufs Feld gerichtet um jeden Starter so gut als möglich sehen zu können. Wir als Zuschauer hören als Startsignal nur ein Horn, dass auch von der Simulation ausgelöst wird.

Und dann? OMFG! 😊 Auf einmal schießen um die 14 Fahrer einfach los und wir Zuschauer dachten nur, „was ist denn das? Warum starten die alle zu früh?“ Natürlich krachte es fürchterlich, weil einige Fahrer noch standen und auf das akustische Startsignal warteten. Zeitgleich beginnt das „Eventtool“, welches uns wichtige Ereignisse signalisiert, sich in wirren Meldungen zu überschlagen. Mein erster Gedanke war: „Haben die Jungs jetzt einen Sekundenschlaf schon am Start, wegen des 24h Events?“. Ganz schnell ins Replay und abchecken, war meine nächste Reaktion. Dort sah ich dann, dass die Ampel nicht synchron mit dem akustischen Startsignal lief…

Während dessen sind die Fahrer schon reihenweise in die Box abgebogen um ihre Strafe wegen Frühstart abzusitzen oder um den entstandenen Schaden zu reparieren. Manche Fahrer hatten sogar mit beiden Handicaps zu kämpfen. Da es sich hierbei ohne Frage um ein Problem mit der Strecke handelte, gab es nur eine Antwort: Manueller Restart! Etwas, dass sich keiner wünscht.

Matthias erkannte die Situation schnell und organisierte anschließend den gesamten Restart aus dem Cockpit heraus. Na dann, auf zum zweiten Versuch!

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Hier lief dann alles glatt. Die manuellen Startfreigabe funktionierte einwandfrei und das Rennen konnte endlich los gehen. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner wusste, es sollte weitergehen – der Wahnsinn an der Küste… Am Tag zuvor waren einige Jungs in der grünen Hölle unterwegs und dachten sie haben den Worstcase überstanden, aber es sollte sich herausstellen, dass auf dieser Strecke ganz andere Herausforderungen auf die Piloten warteten.

Einen der besten Starts erwischte Andreas Walter, das nächste Indiz für einen ehrgeizigen Auftritt an diesem Renntag. Dahinter reihte sich Loris Brock ein und Robin Ricke fand sich auf P3 wieder. Weiter hinten konnte auch der nächste Mercedes im Feld einen Hammerstart hinlegen. Markus Smetaczek huschte im ersten Sektor an 10 Fahrzeugen vorbei!

Die nächsten Runden waren übersäht an Überholmanövern in allen Regionen des Feldes. Die Performance der Fahrzeuge brach auf der anspruchsvollen und kurvigen Strecke jedoch recht schnell ein.  Marcel Hesen durfte zu dieser Zeit als erstes herausfinden, wie gefährlich die Mauern auf dieser Strecke sein können. Ausgangs einer Kurve kommt er der Mauer zu nah und schlägt einen Purzelbaum quer über die Strecke. Glücklicherweise konnte er nach einen Reparaturstop weiterfahren.

Einen der Zweikämpfe möchte ich hier besonders hervorheben, weil das so auch von den Fahrern selbst nicht erwartet wurde. Auf Platz 7 liegend, hat Michael Welle ohnehin schon eine super Performance abgeliefert aber er hält auch fleißig einen der schnellsten auf Trapp. Yannick Pleiss musste sich dem 24h Junkie geschlagen geben.  Blut geleckt, Michael?

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Matthias Weber hatte Leider nicht so viel Glück im Mittelfeld. Er war es auch der auf die schmerzhafte Tour herausfinden musste, dass auf der Strecke auch andere Fehler neben der Startampel existierten. Einer der Curbs wurde offenbar nicht sauber designed und fungierte als Schleuder- bzw. Überschlagsschanze. Normalerweise erkunden die Fahrer solche Dinge schon in den Trainingstagen zuvor und derartige Fehler werden behoben. Aber offenbar war dieses Problem im Training nicht aufgetreten.

Auch die Reifenstapel wurden für einige Fahrer zum Verhängnis. Kai Brandt, Frank Phlipsen, Marcel Hesen, Dietmar Stein, Stefan Wukovatz und einige weitere Fahrer mussten schmerzhafte Bekanntschaft mit den Gummis machen. Für die Zuschauer war das eine superspannende Sache, weil keiner wusste, was als nächstes geschehen mag. Die oben genannten Fahrer hätten sich das mit Sicherheit anders gewünscht. Kampfspuren der Wände waren auch bei Robin zu erkennen.

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Letztendlich traf es auch unseren „Ehrgeizler“, Andreas Walter, er hat sich den Kontakt für die letzten Runden des Rennens aufgehoben und alles noch einmal richtig spannend gemacht. In Führung liegend verlor er seinen Wagen und touchierte die Wand mit einem Dreher. Im weiteren Verlauf hatte er nochmals Kontakt mit einem der Reifenstapel und baute die Spannungskurve weiter aus, denn der lachende Dritte hinter Loris auf P2 wartete bereits.

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Ja genau, wer soll das sein? Jetzt kommt es. Daniel Erstling, war auf einmal an der Führung. Er selbst startete von Platz 5, viel am Start aber direkt auf Platz 7 zurück und kämpfte sich heimlich und ohne Scharmützel auf P3, dort verweilte er einige der insgesamt 77 Rennrunden und hatte sich wohl auch schon darauf eingestellt, dass er diesen Platz mit nach Hause nimmt, denn Loris und Andreas davor, ließen keine Sekunde den Anschein aufkommen, dass sie an Performance verlieren. Weit gefehlt! Aber ich höre jetzt auf, an dieser Stelle weiter zu spoilern. Seht euch den Stream dazu an!

Ferry Overwater feierte sein Debut am vergangenen Wochenende und pilotierte seinen McLaren von P25 im Rennverlauf auf P22 vor. 4 Fahrer mussten den Wagen abstellen und der Pitstoprekord wie auch die schnellste Rennrunde verbuchen wir auf Matthias Weber. Matthias hätte sich sicher ein besseres Rennen gewünscht. Am Tag zuvor gewann er mit seinem Team die historische Klasse auf der Nordschleife und hier nun wurde er erster von hinten. Das nächste Mal wird’s besser Matthias!

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Die Fahrer von Team International Racing, hatten sich für dieses Rennen frei genommen. Ich mag euch das gerade noch verzeihen, nach dem 3ten Platz in der GT3-Klasse, am Vortag während des 24h Rennens. 😉 Eine Pause gönnte sich Karsten Hoffmann in keiner Weise. Nach dem vermasselten Quali und dem Start aus der Boxengasse, konnte er sich, mit 18 gewonnen Positionen, die Bonuspunkte für den „Highest Climber“ holen.

Ich hoffe ihr seid nun interessiert am Stream, denn dieses Rennen in Worte zu fassen würde in einem endlosen Roman enden. Roland, Hasso, Jutta und Andreas Hering begleiteten den Livestream mit allerhand fundiertem Wissen und auflockernden Scherzen. Danke auch an die ganzen Chatteilnehmer, die fleißig ihre Lieblingsfahrer anfeuerten und den Stream tatenreich unterstützten.

Schau dir den Stream an.

Alle Infos zur Serie findest du hier!

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