Halbzeit? Wohl eher Bergfest!
Nach Bathurst gings vor gut 2 Wochen nach Watkins Glen. Die Fahrer waren sicherlich erleichtert, dass ihnen diesmal etwas mehr Platz auf der Strecke gegönnt wurde. Das verhinderte aber keinesfalls einen Aktion reichen Rennabend.
Das Quali lief ruhig und gesittet ab. Marcus Krüger hat es diesmal, mit viel Vorbereitung gerockt. Knappe 3 Zehntel hat er den nachfolgenden Fahrern eingeschenkt und sich damit die Poleposition gesichert und gab sich im Interview besonders zuversichtlich. Zweiter wurde ein überraschter Jan Schmid mit einer Rundenzeit von 1:41.754, direkt dahinter landete Andreas Walter, der sich offenbar mehr erhoffte. Maximilian Dehn hatte mit den 60kg Erfolgsgewicht diesmal das Nachsehen und musste sich auf dem 16ten Platz einreihen. Robin Ricke, der seit dem letzten Rennen wieder seinen geliebten Mercedes pilotieren darf, hat sich sichtlich eingelebt und darf Platz 13 sein eigenen nennen.
Unseren neuen Piloten Dietmar Stein und Michael Dommi sicherten sich die Startplätze 33 und 34. Basti Schrahe startete Gast und sicherte sich Platz 30 im Ferrari. Auch lobend zu erwähnen: Michael Mintgen sicherte sich im Quali Platz 10.
Der Rennstart verlief zunächst ruhig was die Kaltverformung der Blechteile anging aber die Positionskämpfe setzten, wie zu erwarten ab der ersten Kurve ein. Ein Dreher hat Stefan Wukovatz den Start versaut und er musste sich ganz hinten einreihen.
Vorne wagte Andreas Walter, der einen sehr guten Start erwischte, den direkten Angriff in Turn 2 auf Marcus. Die beiden berührten sich leicht in der Hochgeschwindigkeitskurve. Andreas musste zurückstecken und verlor mangels Schwung einige Plätze. Die Backstraight tut ihr übriges und lädt direkt weiteren Positionskämpfen ein. Hinten legte sich Robin Ricke einen Fahrer nach dem anderen zurecht und kämpfte sich Stück für Stück weiter nach vorne.
Zum Bergfest zeigten auch unseren kürzlich eingetroffenen neuen Fahrer, dass sie so langsam die Eigenheiten der einzelnen Piloten kennengelernt haben. Dank der langen Geraden und der extrem flüssigen Streckencharakteristik konnte man Tonnen an Zweikämpfen beobachten, während sich Marcus auf P1 langweilte und einen Start-Ziel-Sieg einfuhr.
Schon früh im Rennen zeigte Andreas, dass er wieder nach vorne möchte und verschätzte sich offenbar in der zweiten Heel-Kurve gegen Tobi Elwig. Die beiden kollidierten dort und drehten sich unkontrolliert über die Strecke. Tobi hatte dabei noch Glück und ging weit über die Auslaufzone. Andreas Walter hingegen hatte weniger Glück und kam auf der Ideallinie zum Stehen. Bas van Grunsven konnte dem nicht mehr ausweichen und krachte direkt in den trudelnden McLaren von Andreas.
Robin Ricke hatte sich bis zum Ende auf P2 vorgekämpft und diesen auch gegen Yannick Pleiss behauptet. Das wunderte Roland ein wenig aber die beiden haben sich hart und dennoch fair bekämpft. Yannick konnte letztendlich mit den Erfolgsgewichten nichts gegen den Mercedes machen. Trotzdem sehr schön anzusehen! Ich würde sagen: Toller Einstand mit dem Mercedes, Herr Ricke! 😊
Weiter hinten wurde im Rennverlauf die Luft dünn für Jan Schmid. Er musste sich gegen Robin sowie auch Yannick geschlagen geben. Der gewichtige M4 konnte gegen den Mercedes und den Porsche einfach nicht mithalten.
Auf P11 hatte sich nach mehr als einer Stunde Michael Mintgen einsortiert. Das freute uns als Zuseher wirklich sehr und wir drückten ihm die Daumen aber ein kleiner Fahrfehler in Kurve 1 endete fatal und zerstörte sein Rennen sowie auch sein Fahrzeug. Beim Versuch wieder auf die Strecke zurück zu kehren, übersah er Stefan Wukovatz. Der konnte nicht mehr ausweichen und krachte mit gut 200 Sachen in den McLaren. Der McLaren entledigte sich daraufhin seines hinteren rechten Rades und kam in der Bande zum Stehen. Stefans Panzer, der Marke Bentley war noch fahrbar und er konnte sich über eine Runde zur Box schleppen. Nach der Reparatur wurde er 27-igster. Schade für beide der Piloten, denn das hatten sich beide sicher ganz anders vorgestellt.
Auch ein Jubiläum haben einige der Fahrer gefeiert indem die Fahrzeuge auch lacktechnisch angepasst wurden. Das VorteX-Team feierte sein 15-jähriges bestehen mit dem Motto „Back tot he roots!“, was wohl die gelungene Weiß-, Schwarz-, Rote-Farbkombination erklären dürfte. Der Teamchef ,Thomas Batzke hat sich sicher auch über den grandiosen Start-Ziel-Sieg von Marcus Krüger, anlässlich des Jubiläums gefreut.
Wer noch nicht rein geschaut hat: Hier noch einmal der Streamlink. Diesmal mit Markus Smetaczek, der sich aus „Selbstschutz“ zu Roland gesellte und natürlich auch Jutta, die wieder tatkräftig unterstützte.
Ach, jetzt hätte ich doch fast einen vergessen: Maximilian Dehn, der Tabellenführer hat sich während des Rennens auf Platz 4 vorgekämpft! Saubere Leistung! Leider gab es hier im Nachgang eine 20s Strafe für das Nichtbeachten der Boxenlinien. Sehr ärgerlich. Letztendlich wurde es dadurch P9 für ihn. Die Tabellenführung behält er aber dennoch mit 72 Punkten Vorsprung für sich.
Am 03.03. geht’s weiter in St. Petersburg. Was nochmal fragt ihr? NEIN! Natürlich nicht. Aber ihr habt recht, das ist das „zweite St. Petersburg“ im diesjährigen Rennkalender. Nur viel wärmer und viel amerikanischer als die Exkursion nach Russland. Wir freuen uns, euch wieder zu sehen!
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